Weniger traden, um mehr vom Leben zu haben
Neulich führten wir eine interessante Diskussion im Börsenforum. Wir stellten uns die Frage, wie wir mit maximalem Komfort traden können, d.h. ob wir auch dann regelmäßig Geld verdienen können, wenn wir nicht 12 Stunden täglich vor dem Bildschirm sitzen, da uns bei dieser Arbeit genau diejenige Freiheit völlig abhanden kommt, die unser eigentliches Ziel ist.
Außerdem ist zu beachten, dass Trading auch ganz schön langweilig sein kann – das habe ich festgestellt, als ich einmal die ersten 15 Juni-Tage intensiv mit Trading beschäftigt war. Es ist sogar so, dass sich, wenn man einmal seine eigene Art zu traden gefunden hat und sie beherrscht, Automatismen einstellen, was mich nach einer gewissen Zeit besonders nervt. Es ist nämlich ein sehr passiver Vorgang... Ein sehr erfahrener Trader sagte mir einmal: „Wenn du einmal ohne jede Leidenschaft tradest, wenn du vor den Monitoren sitzt und dich langweilst, dann hast du es geschafft“. Und ich denke, er hat Recht. In den letzten Jahren fand ich es nicht mehr aufregend, es hat mich sogar wirklich genervt. Es sind Routineabläufe, die sich immer wieder wiederholen... wie ein Videospiel, das man zu oft spielt.
Dabei gehen natürlich gleich die Anhänger des automatischen Trading auf die Barrikaden: „Wenn sich bei dir Automatismen einschleichen, dann steig‘ doch einfach auf automatisches Trading um“. Wenn es nur so einfach wäre, die Erfahrung, die Empfindungen aufeinander abzustimmen... dann wäre das bekannt... Dann könnten erfolgreiche Trader in Börsenseminaren am Fließband produziert werden. Eine automatische Tradingmethode wäre wohl nur dann geeignet, wenn sie ständig aktualisiert würde, um die Marktentwicklungen zu berücksichtigen. Das entspricht aber ohnehin unserer Alltagsarbeit: Wir analysieren, wie die Märkte reagieren, wobei wir zum Beispiel feststellen, dass es, um am Morgen zu traden, besser ist, die Widerstände und Unterstützungen von Futures auf den Dow Jones als auf den S&P 500 im Blick zu behalten... Auf den S&P 500 traf dasselbe vor 3 Jahren zu. Nun aber weiter.
Die Idee liegt darin, möglichst wenig zu traden, um möglichst viel Zeit übrig zu haben. Wie man die dadurch gewonnene Zeit verbringt, ist eine andere Geschichte. In meinem Fall wohl mit Reisen. Ein wenig im Hotel traden, ein paar Gewinne mitnehmen und bummeln, entdecken... Träumen ist erlaubt...
Ich kopiere also einfach mal für Sie, was ich gerade mache (der gesamte Text der Datei vom 1. Juli 2013 ist 17 Seiten lang): ):
Aus persönlichen Gründen arbeite ich jetzt an einer anderen Form von Scalping, die wenig Zeit erfordert: maximal 2 Transaktionen pro Tag mit vielen Lots, nur 2 Transaktionen; akustische Warnsignale, wenn sich die Kurse den gewünschten Werten nähern (um zwischendurch Zeit mit anderen Dingen zu verbringen als auf den Bildschirm zu starren), einfach abwarten und 3 bis 5 Punkte auf den Dax (und 10 auf den CAC40) mitnehmen. Ich trainiere 6 Monate lang, und wenn es funktioniert... könnte ich mein Leben ändern und mit Reisen verbringen, die ich durch Trading finanziere.
Ich kann jetzt regelmäßig Geld ohne großen Verlust verdienen; ich kann davon leben, aber den ganzen Tag vor dem Rechner zu sitzen, ist auch kein Leben. Daher muss ich versuchen, effizienter vorzugehen, mit weniger Trades (um Zeit zu gewinnen). Heute Morgen lief es reibungslos mit dem Dax: über 10 Punkte Gewinn, mit ganz schön vielen Lots.
Die Idee kam mir bei einem Gespräch mit Jens: Ich sagte ihm, dass es doch - ohne Übertreibung - möglich sein muss, an einem Tag 1 oder 2 Trades mit einer Wahrscheinlichkeit von 99,99 % ausfindig zu machen, bis ganz bestimmte Index-Situationen eintreten. 3 Punkte mit dem Dax oder 5 mit dem CAC40 einzufahren, dürfte doch nicht so schwer sein! Ich mache das also seit 10 Tagen. Letzte Woche noch auf Papier, jetzt fange ich in der wirklichen Welt an!
Mein Ziel sind 3 Punkte mit dem Dax oder 5 Punkte mit dem CAC 40 am Tag.
60 Punkte pro Monat mit dem Dax oder 100 mit dem CAC 40
Das mit maximal 2 Trades am Tag: 1 auf den Dax, 1 auf den CAC 40. Dadurch steigere ich meine Effizienz und kann den Rest des Tages anderen Dingen widmen. Ich weiß, dass meine Erfolgsquote beim Scalping bei über 80 % liegt. Dabei tendiere ich manchmal dazu, zu viel zu scalpen, da es mir Spaß macht und für mich eher einem Videospiel ähnelt und daher nicht allzu ernst genommen werden kann.
Durch das Erreichen der Punkteziele ist es mir möglich, netto doppelt so viel zu verdienen, wie ich zum Lebensunterhalt benötige; dadurch bleibt mir Geld fürs Reisen übrig. Die Risiken sind also niedriger: Mein täglicher „Gewinn“ beträgt das Doppelte dessen, was ich zum Leben brauche, und mein Kapital dient ja als Sicherheitspolster. Im Extremfall wäre das sogar mit XX-mal weniger Kapital „den Versuch wert“, aber nicht unter diesen Bedingungen mit hohem Komfort (die das Trading beeinflussen).
Heute zum Beispiel habe ich mit dem Dax +13,6 Punkte erzielt. Ich könnte 2 Tage Urlaub nehmen, um durchs Land zu reisen, +3,6 Punkte für die schwierigen Tage mit dem Dax und +1,2 mit dem CAC40 „zurücklegen“.
Theoretisch ein Traum... Ich werde das mal zum Jahresende testen. Dann werde ich mir 6 Wochen Urlaub gönnen. Wenn das im Juli, August, September, Oktober und November im „Urlaubsmodus“ funktioniert hat, werde ich es 2014 wirklich probieren. Ein Sabbatjahr – ich schließe das Geschäft, versuche, es an Kollegen weiterzuverkaufen und gehe das ganze Jahr auf Reisen.
Das gibt mir gleich die Motivation, richtig zu traden. Heute Morgen habe ich nicht zum Vergnügen getradet; ich bin mit all dem nötigen Ernst vorgegangen; dabei habe ich 56 mögliche Scalps gesehen, aber nicht genommen, da sie nicht optimal waren.
Soweit bin ich also jetzt: Ich trade sehr wenig, aber mit vielen Lots auf einmal. Ich versuche, so wenig wie möglich zu traden, um dadurch mehr Zeit fürs Reisen freizuschaufeln. Das ist natürlich nur die Probephase. Bei dem Geschäft, das ich führe, ist das ohnehin kein Urlaub.
Heute Morgen ist es gut gelaufen; ich habe 3 Trades auf den Dax 30 mit + 21,3 Punkten/Lot abgeschlossen. Dabei habe ich nur 45 Minuten, von 9 h bis 9.45 h, getradet. Mein Tagesziel habe ich also locker erreicht; im Grund habe ich heute Morgen schon mein Wochensoll erfüllt. Dabei besteht natürlich immer die Gefahr, dass ich mehr trade. Schließlich wähne ich mich ja nicht im „Dauerurlaub“. Ich sitze im Büro und quäle mich auch mit meinen SEO-Kampagnen.
Was ich gut finde, ist, dass ich mich beim Trading schon langweile und das tatsächlich für ein gutes Zeichen halte. Den Lackmustest werde ich in Venedig absolvieren. Dort werde ich zum Jahresende ein paar Wochen verbringen. Es ist meine jährliche Pilgerreise. Wenn ich es schaffe, mehrere Wochen zu traden, genügend Geld zu verdienen, um dort vor Ort zu überdauern... dann könnte das Jahr 2014 schon sehr interessant werden... Mal sehen! Man muss Träume haben, um voranzukommen!
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