Wozu dient die Börse?

2 1 2017 - Pas de Commentaire, soyez le premier
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Die Börse dient zur Finanzierung der Wirtschaft

Die Börse ermöglicht Unternehmen, sich durch Kapitalaufnahme zu finanzieren. Dies geschieht über die Ausgabe von Anleihen (Schuldtitel) oder Aktien (Eigentumsanteile). Damit können Unternehmen ihre Geschäftstätigkeit und ihre Projekte finanzieren, wobei sie auf langfristiges Sparen setzen, anstatt nur für kurze Zeit Bankkredite aufzunehmen. Für die Anleger (einzelne Sparer, institutionelle Anleger, Banken...) bietet die Börse einerseits die Möglichkeit, Geld gegen eine Vergütung, die sog. "Dividende" anzulegen, und andererseits gleichzeitig die Aussicht auf Kapitalzuwachs, wenn sich der Wert der Anlage erhöht. Mit einem Wort: Die Börse ist Vermittler zwischen Unternehmen, die Geld brauchen, und Akteuren, die über Investitionsmittel verfügen.

Die Börse ist daher ein echtes Instrument zur Finanzierung der Wirtschaft. Um zum Beispiel für Sparer Anreize zum Investieren zu schaffen, rief die französische Regierung 1992 den Aktiensparplan (PEA) ins Leben, der eine attraktivere Rendite in Aussicht stellt, wenn das Kapital langfristig in französischen Unternehmen angelegt wird.

Es wird zwischen zwei Marktformen unterschieden: dem Primärmarkt, auf dem Wertpapiere eingeführt und ausgegeben werden. Der angelsächsische Begriff IPO (Initial Public Offering - erstmalige Notierungsaufnahme von Aktien im Rahmen eines  Börsengangs) wird ebenfalls verwendet. Dadurch können sich Unternehmen über die Börse finanzieren. Sobald die Aktien oder Anleihen im Umlauf sind, können sie auf dem sogenannten Sekundärmarkt täglich gehandelt werden. Auf diese Weise wechseln an der Börse täglich mehrere Milliarden Euro den Besitzer. Dies geschieht durch das Angebot und Nachfrage, also  Verkauf und Kauf von Aktien.

Die Börse dient zur Finanzierung von Staaten

Einkünfte, die Anleger mit ihren Investitionen an der Börse verdienen, werden vom Staat mit einer Steuer belegt, entweder im Rahmen der Finanztransaktionssteuer (FTT) oder durch Steuern auf ausgeschüttete Dividenden oder erzielte Gewinne. Trotz der steuerlichen Vorteile durch den Aktiensparplan ist die Besteuerung der Guthabenverzinsung für Anleger mit einfachem Depotkonto relativ hoch: In Frankreich entspricht sie dem Einkommensteuersatz.

Neben diesen Steuereinnahmen für den Staat ermöglicht die Börse den Staaten auch, sich durch die Emission von staatlichen Schuldverschreibungen zu finanzieren: Dies geschieht z.B. über die Deutsche Finanzagentur, die diese Wertpapiere ausgibt und verwaltet. Damit leihen Sparer dem Staat Geld und erhalten dafür eine Vergütung in Form eines Kupons (Zinsscheins) mit einer Fälligkeit von bis zu 30 Jahren.

Die Börse dient zur Beschaffung von Liquidität

Die Börse ist der Ort, an dem Angebot und Nachfrage aufeinandertreffen. Sie bietet daher ein enorm hohes Liquiditätsniveau. In der Tat ist sie die bevorzugte Anlaufstelle für internationale Anleger, die ihr Kapital investieren wollen: Jeden Tag wickeln dort Käufer und Verkäufer in der ganzen Welt ihre Geschäfte ab. Dieses hohe Liquiditätsniveau ist sowohl für Unternehmen als auch für Staaten interessant, da es sich um einen unumgänglichen Finanzierungsweg mit enormem Potenzial handelt.

Die Börse als Mittel zur Absicherung

An der Börse können sich alle Anleger des Marktes insbesondere mit Derivaten gegen eine Vielzahl von Risiken absichern (Wechselkursrisiko, Zinsrisiko, Risiko fallender Kurse...). Zum Beispiel verwenden Unternehmen Devisenswaps, um sich gegen Wechselkursrisiken abzusichern, oder einen Zinsswap, um sich vor Zinsrisiken zu schützen. Weitere Derivate, wie z.B. Futures, Optionen oder Terminkontrakte, kommen beim Risikomanagement zum Einsatz. Damit sichern sich insbesondere Banken ab, um ihre Risiken zu verwalten, oder Unternehmen, um sich gegen Schwankungen von Rohstoffpreisen zu schützen, die sie für ihre Geschäftstätigkeit nutzen (zum Beispiel das Erdöl einer Luftfahrtgesellschaft).

Die Börse als Kommunikationsmittel

Multinationale Konzerne bedienen sich der Börse inzwischen als Kommunikationsmittel, wobei sie vor allem auf Ankündigungseffekte abzielen. Zwar nutzen die meisten Marktteilnehmer die Börse in ihrer klassischen Form als Mittel zur Kapitalbeschaffung, aber globale Konzerne wie zum Beispiel Google oder Facebook setzen sie als Mittel ein, um die Konkurrenz zu beeindrucken. Der Börsengang von Facebook sorgte für ein derart großes Aufsehen, so dass sich auch die von den neuen Kommunikationstechniken am wenigsten Begeisterten der Stärke dieses Unternehmens bewusst wurden. Die Übernahmen von Tumblr oder Instagram durch Yahoo bzw. Facebook für als viel zu hoch bewertete Summen erfüllten vor allem einen Zweck: den einer Kommunikationsstrategie, die Marktteilnehmer beeindrucken soll, indem ihnen die Finanzkraft dieser Unternehmen vor Augen geführt wird.

An der Börse können sich auch Unternehmen mittlerer Größe mittels IPOs einen Namen machen. Börsennotierte Unternehmen unterliegen zudem einer Reihe steuer- und aufsichtsrechtlicher Vorgaben... Damit gewinnen sie das Vertrauen der Anleger und Kunden.

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