Seine Verluste kontrollieren, Trading-Regel Nummer 6

29 9 2014 - Pas de Commentaire, soyez le premier
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Eine der wichtigsten Regeln beim Trading besteht darin zu wissen, wie man seine Verluste beherrscht und dass man sich nicht von den Ereignissen mitreißen lässt. Dies unterscheidet generell, gleichgültig ob kurz-, mittel- oder langfristig, den Trader auf der Verliererseite von einem Trader auf der Gewinnerseite.

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Die Börsenverluste nicht hinnehmen, dies bedeutet sich selbst verurteilen

Auf dem Forum meiner Börsenseite sieht man fast jede Woche Personen, die erklären, dass sie alles verloren haben; dass ihr Konto auf Null gefallen ist, da sie mit ihren Verlusten nicht umgehen konnten; dass sie eine Umkehr des rätselhaften Marktes erwarteten, die ihr Portemonnaie retten könnte. Mit dieser Einstellung ist eine Art von Autismus verknüpft, in der wir uns an etwas Beliebiges halten, das uns ein wenig Hoffnung gibt. Wir schauen der Realität nicht ins Auge und unterliegen einer irrationalen Einstellung im eigentlichen Sinne. Wir können uns nicht erlauben zu handeln, indem wir auf ein Ereignis dieser Art hoffen, denn über die Zeit lässt es sich nicht durchhalten. Wir können ein-, zweimal gerettet werden, aber eines (nicht-schönen) Tages ist diese Chance nicht mehr gegeben. Man muss sich vom Zufall an der Börse vollkommen lösen, er tritt nicht ein, es gibt nur positive oder negative Trades.

Warum gelingt uns nicht, unsere Börsenverluste hinzunehmen?

Dieser Widerstand, den Verlust nicht hinnehmen zu wollen, lässt sich durch mehrere Gründe erklären: Einen Verlust hinzunehmen ist oft narzisstisch gesehen schmerzhafter als für unser Konto. Tatsächlich hat die Psychologie hier ihre ganze Bewandnis: das Trading ist vielleicht die einzige Aktivität, bei der wir in Echtzeit die Konsequenzen unserer Entscheidungen erleben. Der Trader befindet sich permanent im Angesicht eines Spiegels, der vorführt, wie wir tatsächlich sind, es gibt kein Entweichen. In der Psychoanalyse setzt sich die Identität der Person aus drei Dingen zusammen: das Es (als Vereinfachung unseres Unbewussten), das Ich (was wir real in einem bestimmten Augenblick T sind), und das Über-Ich (die Grenzen, die uns die Gesellschaft, unsere Erziehung auferlegt...). Und um diesem empfindlichen Äquilibirum aus widersprüchlichen Kräften, das unsere Person ergibt, auch noch den Pfeffer hinzuzufügen, muss man das Ideal des Ich ergänzen: dasjenige, was wir gerne sein würden.

Das Trading verweist uns somit – und manchmal auf gewaltsame Weise – darauf, was wir wirklich sind. Und bei jeder Order-Position testen wir die Realität des Traders, der wir sind, wir testen das Ideal unseres Ich gegenüber dem wirklichen Ich. Daher verlieren viele Trader, indem sie nicht nachgeben, indem sie angesichts des Marktes inflexibel bleiben. Da sie Unrecht hätten, wenn sie ihre Verluste hinnehmen würden, und Unrecht zu haben würde das Bild, das sie von sich haben, ihr Ideal des Ich, mithin ihr Ego zerbrechen. Daher trifft man manchmal auf Personen, die an der Börse ruiniert wurden, die nicht aufhören, Ihnen zu erklären, dass sie Recht hatten, dass ihre Analyse die richtige war und dass entweder der Markt vollkommen manipuliert wird oder dass es nur „Deppen“(!) gibt, die an der Börse handeln. Es handelt sich ganz einfach um eine defensive Reaktion, um das verletzte Ego zu schützen, ihr von der Realität vernichtetes Ideal des Ich. Sie wollen der Realität nicht ins Angesicht sehen, sie fliehen vor dem Spiegel und deshalb muss man einen Schuldigen finden: Der Broker, die verwendete Methode, der Indikator... sind ganz einfach schlecht.

Wie kann man akzeptieren, seine Börsenverluste hinzunehmen?

Wie wir sehen, der psychologische Aspekt bildet das Zentrum des Vermögens, seine Verluste hinzunehmen, wenn man an der Börse handelt. Es gibt hier kein Rätsel, man muss an sich arbeiten, an dem Verlust (symbolisch und real)… Deshalb können die Psychoanalyse und eine Psychotherapie eine große Hilfe darstellen, um die Gründe dieses narzisstischen Charakterfehlers zu identifizieren. Jenseits des Trading eröffnen sich außerdem Möglichkeiten, um Dinge zu wagen. Viele Personen sind behindert, die Angst des Scheiterns; entdecken zu müssen, dass sie ihr Ideal des Ich niemals erreichen werden, hält sie davon ab zu handeln… Die französische Gesellschaft lässt das Scheitern nicht gelten, sie verurteilt es sogar, während z.B. in den Vereinigten Staaten eine Person, die zahlreiche Misserfolge erlitten hat, gewürdigt wird – dies ist ein Kämpfer, er hat den Mut für denVersuch, er hat sich erhoben...

Man muss daher akzeptieren – für eine Person ist es oft eine ‚Heldentat‘ bzw. herausragende Leistung zu verlieren, Unrecht zu haben. Ich habe nur ausnahmsweise Personen getroffen, die imstande waren zu behaupten: Ich hatte Unrecht. Im allgemeinen ist das geläufige Gespräch: Ich habe Recht, die anderen haben Unrecht. Statistisch gesehen ist die Person, die vom Trading leben will, eine Ausnahme, es sind nur 5% der Trader. Sie habe diese Realität akzeptiert, sie sind nicht perfekt, sie werden es niemals sein, sie werden sich noch Hunderte, Tausende Male täuschen… und dies hat überhaupt keine Bedeutung. Man muss sich angesichts des Misserfolgs von jeglichem Komplex befreien, und wenn man dahin gelangt, dann ist die Akzeptanz viel leichter, dass man an der Börse verliert und eine Stop-Order, das eigene Management... zu respektieren ist. Zu viele Trader verbinden ihren sozialen Status, ihren Beruf, ihre Börsenresultate mit dem, was sie sind. Eine Führungsperson, die ihren Job verliert, ein Trader, der einen großen Verlust erleidet, und wir befinden uns unter den „Geräderten“, Personen, deren psychologisches Gerüst zusammengebrochen ist. Betonen wir noch einmal, dass wir mehr als einen Beruf repräsentieren, und was wir am Ende des Monats gewinnen, ist nicht unsere Identität. Ich bin nicht ein besserer und intelligenterer Mensch, weil ich am Ende des Monats 10.000 EUR gewonnen habe, und ein Versager und debil, weil ich am Ende ebenso viel verloren habe. Man muss aufhören, sich damit zu identifizieren...

Sie wissen jetzt, dass Sie immense Fortschritte an dem Tag gemacht haben, an dem ein Verlust nicht mehr als eine Information wie jede andere ist, so dass sie nicht infrage stellt, was Sie von sich denken. Dasselbe gilt für den Gewinn. Ein Trader muss nach einer psychologischen Solidität ohne Schwachstelle streben, und deshalb gibt es kein Rätsel, und man muss an sich entsprechend arbeiten. Viel eher als „reich“ zu werden, kann das Trading der Weg sein, um ein ausgeglichener Mensch zu werden, der mit seinen Kräften besser haushält. Ich habe mich daher einer Psychoanalyse unterzogen, und dies war mein persönlicher Weg. Es gibt aber gleichermaßen nur Personen, die meine Affekte verstehen, lernen und versuchen müssen, sie zu beherrschen, die mein Ideal des Ich akzeptieren müssen, das stets fehlerhaft und unzureichend sein wird... und demnach einen Verlust hinnehmen, ihn akzeptieren und meinen Fehler anzuerkennen wissen, ohne dass es das Ende der Welt bedeutet.

Meine Technik, um meine Verluste an der Börse hinzunehmen.

Technisch konzentriert sich das Wesentliche meines Trading auf die Beherrschung meiner Verluste, wie auch Lacan sagen würde, meine Gewinne kommen als Zuwachs von selbst. Aus diesem Grund setzte ich mir einen maximalen täglichenVerlust. Dieser Verlust stellt einen festen Geldwert dar. Wenn ich im Verlauf des Tages dieses Verlustniveau erreiche, schalte ich meinen Rechner aus, und ich verlasse meine Wohnung, um nicht in Versuchung zu geraten fortzufahren. Dies bedeutet für mein Trading einen außerordentlichen Komfort, da ich im Vorhinein den maximalen Verlust weiß, den ich im nächsten Monat haben könnte, wenn ich innerhalb von 22 aufeinanderfolgenden Sitzungen nur verlieren würde (was mir noch nie passiert ist:) ). Es gibt wenige Trader, die im Januar 2014 imstande sind zu erklären, meine maximaler Verlust beträgt: X % oder X EUR. Und trotzdem, dies ist ein unglaublicher Komfort, ich lebe nicht mehr in der Unsicherheit, ich weiß, was ich jeden Tag, jede Woche, jeden Monat verlieren kann. Ich weiß, dass dieser potenzielle maximale Verlust mich nicht in Gefahr bringen wird und dass ich im nächsten und auch darauffolgenden Monat noch da bin...

Diese Technik, meine Verluste an der Börse hinzunehmen, besitzt weitere Vorteile:

Ich werde meinen täglichen Verlust nicht vertiefen, indem ich versuche, die Dinge wieder glatt zu bügeln. 9 von 10 Malen, wenn ich versuchte, einen Verlust wiedergutzumachen, gelang es mir nur, ihn am Ende des Tages zu multiplizieren.

Ich werde nicht stupide meine Energie verlieren, mich stressen und erschöpfen. Ich werde vielmehr am Morgen des nächsten Tages frisch und im vollen Besitz meiner Kräfte (und Mittel) sein. Die Steuerung der Müdigkeit und der Spannung ist ein wesentlicher Punkt für den Trader.

Ich verlasse einen Markt, den ich im Rahmen meiner gesetzten Zeiteinheit nicht verstanden habe, ich lasse ihn ohne mich agieren, indem ich mir die Möglichkeit verschaffe, mit ihm am morgigen Tag erneut zu interagieren.

Dieses System funktioniert mit einer eisernen Disziplin, ich verhalte mich nicht mehr wie ein Kind, das den Verlust oder ein Spiel zu verlieren, nicht akzeptieren kann. Im Übrigen bin ich jetzt bei keinem Spiel mehr ein „schlechter Verlierer“, allein das Spiel interessiert, um zu gewinnen oder zu verlieren. Ein schlechter Verlierer hat wenig Chance, beim Trading Erfolg zu haben... Ich verspüre dies, ich bin befriedigt, wenn ich einen guten Handel abschließe, das finanzielle Ergebnis spielt nur eine geringe Rolle, und ich bin über die „Geste“, die Ästhetik des Handels, befriedigt. Es gibt beim Trading eine eigentümliche Schönheit.

Zu guter Letzt, wenn Sie nicht erreichen, Ihre Regeln und Ihr Money Management zu respektieren; wenn Sie Ihre Verluste fließen lassen, dann wissen Sie jetzt, dass Sie eine Lösung finden müssen, um sich zu disziplinieren und insbesondere den Verlust zu akzeptieren. Der Verlust ist eine normale, natürliche Sache. Wir haben ihn in unserem ganzen Leben angetroffen, gleichgültig ob ein finanzieller Verlust, der Verlust eines geliebten Wesens, der Verlust der Arbeitsstelle, der Verlust eines Sozialstatus, der Verlust unseres Lieblingskugelschreibers... Man muss lernen zu trauern, und im Fall des Traders im narzisstischen Sinne zu akzeptieren, dass er nicht perfekt ist und dass der schlechte Ausgang einer Order nicht in Frage stellt, was er ist. Die Hinnahme, Unrecht zu haben, macht uns zu Erwachsenen, zu besseren Tradern, und sie ermöglicht uns, nicht mehr Kinder zu sein... Das Trading ist der Königsweg, um erwachsen zu werden.

Liste meiner persönlichen 8 Tradingregeln:

  1. Kein Geld verlieren, Trading-Regel Nummer eins

  2. Die Regel Nummer 1 noch einmal lesen, Trading-Regel Nummer 2

  3. Stets eine Rettungslösung zur Hand zu haben, Trading-Regel Nummer 3

  4. Handeln Sie nur in Hochform, Trading-Regel Nummer 4

  5. Denken Sie selbst, Trading-Regel Nummer 5

  6. Seine Verluste kontrollieren, Trading-Regel Nummer 6

  7. Sich nicht zwingen zu handeln, Trading-Regel Nummer 7

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