Die Regel Nummer 1 noch einmal lesen, Trading-Regel Nummer 2
Während die Regel Nummer 1 lautet, kein Geld zu verlieren, heißt die Regel Nummer 2: Die Regel Nummer 1 noch einmal lesen.
Diese Trading-Regel mag Ihnen vielleicht amüsant oder nebensächlich erscheinen, und dennoch gehört sie zum Kern jedes Trading-Systems: Wenn man auf Dauer Geld gewinnen will, muss man die sich selbst gesetzten Regeln beachten, und dies ist sicherlich eine der schwierigsten Aufgaben für einen Trader.
Ich beobachte dies täglich auf meinem Börsenforum, die verlierenden Trader sind immer diejenigen, die ihre eigenen Regeln nicht beachten. Das Trading ist ein System mit hoher Wahrscheinlichkeit. Damit aber die Erfolgsrate konsequent ist, muss man durchgehend dieselben Regeln anwenden. Erst wenn man gegen diese Regeln verstößt und sein Money Management nicht mehr beachtet, muss man damit rechnen, dass die eigenen Ergebnisse an der Börse einbrechen.
Es existieren zahlreiche psychologische Erklärungen, mit deren Hilfe sich darlegen lässt, warum ein Trader regelmäßig gegen seine Trading-Regeln verstößt. Es wäre eine persönliche Analyse für jeden Trader nötig, stattdessen können wir aber zwei ziemlich verbreitete Typologien des Traders aufstellen:
Der Kasino-Trader oder der pathologische Spieler
Dies ist der Trader, den man am häufigsten antrifft. Er hegt die Hoffnung, im Trading-Milieu zu überleben, und sei es in der schwächsten Form. Es ist ihm unmöglich, die Regel Nummer eins einzuhalten, kein Geld zu verlieren, da er das Trading vor allem wegen seiner Empfindungen betreibt. Dies ist der Prototyp des Kasino-Spielers, der mehr die Gefühle und den Traum als das Ergebnis in seinem Portemonnaie sucht. Seine Gewinne erscheinen ihm im Verhältnis zu seinen Zielen stets unzureichend.
Er ist ein Trader, der beständig über seine Ergebnisse frustriert ist und der stets mehr haben will. Wenn sein Trading erfolgreich ist, geht er mehr und mehr Risiken ein, nicht aber um seine Ziele zu erreichen, sondern um seine Emotionen, seine Spannung und den Nervenkitzel... zu steigern. Er ist eine Persönlichkeit, welche die Grenzen sucht, diese aber beständig zurückzudrängen versucht. Ich habe einen Trader gekannt, der sich das Ziel gesetzt hatte, eine Mio. EUR zu gewinnen, was ihm auch tatsächlich gelungen ist. Sobald das Ziel erreicht war, fand er, dass eine Mio. EUR nicht ausreichend ist, und er hat sich danach 2 Mio., dann 5 Mio. EUR als Marge gesetzt. Immer mehr… bis zum abschließenden Einsturz, bis man alles verliert, um wieder von vorne beginnen zu müssen.
Der pathologische Spieler hat nicht das Ziel zu gewinnen, vielmehr befindet er sich oft viel eher in einem Wiederholungstrieb, er gewinnt, er verliert alles, er fängt von neuem an... Unbewusst sucht er nach dem Einsturz, um neu geboren zu werden; auf diese Weise fühlt er sich lebendig und vermag gegen die Todesangst anzugehen: Es sind Spieler, denen mit konstanter Wiederholung dieselben Fehler unterlaufen, da nur diese Wiederholung Sicherheit und die Möglichkeit verschafft, sich neu zu „erschaffen“ und wie ein Phönix aufzuerstehen.
Der bornierte Trader mit einem übertriebenen Ego
Bei dieser wohlbekannten Traderkategorie, die mit besonderer Schärfe die Börsenforen heimsucht, handelt es sich im Allgemeinen um die aggressivsten. Das sind die Trader, die kaum eine Position entwickeln können, obgleich sie oft Persönlichkeiten voller SeIbstsicherheit sind. Sie machen ein Postulat, z.B. der Markt wird einfallen, und sie halten sich daran, koste es, was es wolle. Sobald ihre Entscheidung gefallen ist, kann sie nichts mehr davon abbringen, selbst die Realität nicht...
Sie sind daher nicht imstande, ihre Verluste zu kappen, da sie Recht haben. Die anderen Leute, die die Dinge nicht wie sie sehen, sind beschränkt, und der Markt hat Unrecht. Und sie überschütten die Börsenforen, um stets denselben Diskurs in der Hoffnung loszutreten, dass er sich von selbst, bloß aufgrund der einfachen Tatsache ihres Willens, realisieren wird. Wenn sich das Szenario nicht erfüllt, können sie sogar verbal aggressiv werden, und diejenigen, die nicht ihre Ansicht teilen, sind Ignoranten... Es gibt bei diesem Typ Trader eine Art „mentaler Anorexie“, indem die Gewissheiten die Reflexion und die Annahme der besseren Realität ersetzen. Ein engstirniger Trader hat keine Chance, an der Börse zu überleben, da eine der nachhaltigsten Eigenschaften der Finanzmärkte darin besteht, sich in konstanter Wandlung zu befinden. Man muss daher die Vorstellung akzeptieren, seine Art zu handeln, seine Methode stets infrage zu stellen... und den Versuch unternehmen, sich mit ihm zu entwickeln. Die Unsicherheit und die Entwicklung dominieren die Börse, und ein bornierter Trader voller Selbstsicherheit wird in einer Welt ständiger Veränderung nicht lange überleben.
Seit 2011 kann man in diesem Sinne Trader beobachten, die darauf beharren, Abstiegspositionen einzugehen, obgleich sich die Aktienmärkte seit mehr als 18 Monaten in gerader Linie ansteigen. 90 % dieser Trader sind verschwunden, ausgelöscht von einem Bullenmarkt. Es ist diesen Tradern unmöglich, die Regel Nummer eins zu beachten, und sie gelangen einfach nicht dazu, einen Verlust zu kappen. Sie haben im Gegenteil die Tendenz, ihre Position zu verstärken, als ob ihre Überzeugung den Markt auf irgendeine Weise beeinflussen könnte. Ein Trader, der Überzeugungen besitzt, ist ein zum Scheitern verdammter Trader, und das Trading lehrt nur eine Sache: Der Markt hat immer Recht.
Indem ich in einer raschen Skizze die Beschreibung eines Traders als pathologischen Spieler, der vor allem seine Sensationen sucht, und des bornierten Traders aufstelle, der dem Grundsatz der Realität wegen seines blinden Egos nicht nachgibt, möchte ich Sie einladen, über die Gründe nachzudenken, die Sie motivieren, die uns motivieren, unsere eigenen Trading-Regeln, unser Money Management nicht zu beachten; obleich wir nur zu genau wissen, dass nur diese Selbstdisziplin auf lange Sicht dazu führt, ein Trader auf der Gewinnerseite zu werden... Dies ist nach meiner Ansicht die schwierigste Aufgabe für einen Trader, zu akzeptieren, dass man Unrecht hat, und die Spielernatur in uns zu berücksichtigen.
Liste meiner persönlichen 8 Tradingregeln:
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